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Kerstin Ott „Nachts sind alle Katzen grau“
„Die vergangenen Monate haben mir zum ersten Mal die Gelegenheit gegeben, in
Ruhe zu reflektieren und zu verarbeiten, was in den letzten fünf Jahren alles in
meinem Leben passiert ist“, blickt Kerstin Ott auf die Entstehungsgeschichte
ihres vierten Albums zurück. Nachdem die Sängerin und Songwriterin die
deutschsprachige Popmusik in der letzten Zeit wie kaum eine andere
Solokünstlerin geprägt hat, hat sie die Pandemie-bedingte Zwangspause genutzt,
um einmal so richtig abzuschalten und die Batterien wieder aufzuladen. Auf
„Nachts sind alle Katzen grau“ meldet sich Kerstin Ott nun in ganz neuer Stärke
zurück!
„Es hat gut getan, nach so viel Action einmal den Kopf freizubekommen, den
ganzen Rummel auszublenden und ungestört in mich hineinzuhorchen.
Herauszufinden, was mich in diesen Zeiten bewegt“, erklärt die im
schleswig-holsteinischen Heide beheimatete Musikerin. Seit ihrem großen
Über-Nacht-Durchbruch mit dem Megahit „Die immer lacht (Stereoact-Remix)“ im
Januar 2016 hatte die 39-Jährige keine ruhige Minute. Der Track entwickelte sich
zu einem der beliebtesten Ohrwürmer des Jahres, enterte den 2. Platz der
deutschen Charts, wurde offiziell zum erfolgreichsten Werk des Jahres 2016
gekürt und mit dem Deutschen Musikautorenpreis, einem Diamant-Award sowie
Doppel-Platin in Deutschland und Gold in Österreich ausgezeichnet. Und auch für
ihr wenig später folgendes Top 4-Debütalbum „Herzbewohner“ konnte Kerstin Ott
einen weiteren Doppel-Platin-Award entgegennehmen. Ein Erfolg, der sich mit den
ebenfalls Doppel-Platin-prämierten Nachfolgealben „Mut zur Katastrophe“ (2018,
Platz 3 der deutschen Charts) und dem 2019 veröffentlichten Drittwerk „Ich muss
dir was sagen“ fortsetzte, mit dem Kerstin Ott auf einem sensationellen 2. Platz
der deutschen Hitparade einstieg. Nach unzähligen ausverkauften Konzerten, der
Veröffentlichung ihrer Autobiographie „Die fast immer lacht“ (die es bis auf
Platz 20 der Bestsellerliste schaffte) sowie Auftritten bei den wichtigsten
TV-Shows und Festivals wurde die Norddeutsche im Januar 2019 mit dem „Die Eins
der Besten“-Award zur „Sängerin des Jahres“ gekürt und konnte 2021 zusätzlich
noch die „Platin-Eins der Besten“ entgegennehmen. Höchste Zeit also, ein neues
Kapitel zu beginnen!
Ein Kapitel, das Kerstin Ott nun mit „Nachts sind alle Katzen grau“ aufschlägt.
„Nach so viel Action plötzlich auf Null heruntergebremst zu werden, war
einerseits eine schmerzhafte, andererseits aber auch eine sehr lehrreiche
Erfahrung“, fährt das notorische Energiebündel fort. „In der ersten Zeit bin ich
buchstäblich in ein schwarzes Loch gefallen, aus dem ich mich erst wieder heraus
kämpfen musste. Man ist plötzlich mit sich selbst konfrontiert. Mit Dingen, die
man vielleicht verdrängt hat oder bisher keine Zeit fand, darüber nachzudenken.
Als schließlich alles im Haus renoviert war und es absolut nichts mehr auf
meiner langen Heimwerker-To-Do-Liste abzuarbeiten gab, habe ich mich diesen
Gedanken und Gefühlen gestellt. Es ist eine befreiende Sache, nun über gewisse
Themen sprechen zu können.“ Seit jeher basieren Kerstin Otts Lieder auf
Beobachtungen. Auf der Wahrnehmung ihrer Umwelt, aber auch von sich selbst.
Menschliche Schicksale und berührende Alltagssituationen, die sie zu kleinen
Kurzgeschichten vertont. Ein mittlerweile liebgewonnener Stilmix aus tanzbaren
Popsongs, intimen Balladen und nachdenklichen Midtempo-Stücken, den sie auf
„Nachts sind alle Katzen grau“ gemeinsam mit ihrem Erfolgsteam, Produzent
Thorsten Brötzmann (Helene Fischer, Ben Zucker, The Kelly Family) und Songwriter
Lukas Hainer (Santiano, Voxxclub, Faun), noch weiter verfeinert und ausgebaut
hat.
„Viele der neuen Stücke handeln von Veränderung und davon, sich neuen
Herausforderungen zu stellen“, fasst Kerstin den roten Faden von „Nachts sind
alle Katzen grau“ zusammen. „Wir leben in einer Zeit des Wandels und der
Umbrüche. Das fließt auch automatisch in meine Lieder mit ein.“ So wie auf der
ersten Single und gleichzeitigem Titeltrack des Albums. Ein Partysong mit dem
sie den Fans Gelegenheit gibt, alle Sorgen für ein paar Augenblicke zu vergessen
und sich nur dem Takt der Musik hinzugeben. „Ich finde, der Spruch `Nachts sind
alle Katzen grau` lässt sich auch sehr gut auf heutige Verhältnisse anwenden.
Gerade nachts beim Feiern kann man komplett in der Masse abtauchen und wird ein
Teil von ihr. Jede:r ist in dieser Situation gleich. Es ist völlig unwichtig, wo
du herkommst, welches Geschlecht du hast oder woran du glaubst. Man kann sich
völlig fallenlassen und unbeschwert sein, ohne in irgendwelche Kategorien oder
Schubladen gesteckt zu werden.“ Ein Gleichheitsgedanke, der sich auch dem
treibenden Dance-Track „Sag mir (wann beginnt endlich die Zeit)“ fortsetzt, mit
dem Kerstin Ott nach der 2018 veröffentlichten LGBTQIA+-Hymne „Regenbogenfarben“
ihren bisher gesellschaftskritischsten Song vorlegt. Was ursprünglich als Text
über festgefahrene Rollen-Stereotypen begann, das nahm schon bald viel größere
Dimensionen an, wie Kerstin berichtet.
„Anfänglich handelte das Stück von typischen Klischeevorstellungen, die heute
leider teilweise noch sehr verbreitet sind. Dass Frauen hinter den Herd gehören,
dass Mädchen nicht auf Bäume klettern und Jungs nicht mit Barbiepuppen spielen
dürfen. Irgendwann weitete sich der Text auf die Themen Homophobie, Rassismus
und den Kampf für Diversität aus. Ich denke, als Künstler:in kann man im Jahr
2021 einfach nicht mehr zu gewissen Problematiken schweigen. Auch wenn ich mich
nicht in erster Linie als politische Musikerin sehe, nutze ich dennoch meine
Stimme, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen.“ Für Kerstin Ott eine
Herzensangelegenheit, die ihre langjährige Lebenspartnerin im Herbst 2017
offiziell geehelicht und der sie auch den romantischen Lovesong „Wir zwei gegen
den Rest der Welt“ gewidmet hat. Von der Freiheit zu lieben erzählt auch das
bittersüße „Was weißt du von meiner Liebe“, in dem sich Singer/
Songwriter-Elemente mit tanzbaren 80er-Jahre-Pop-Einflüssen und einer bewegenden
Geschichte verbinden. „Das Lied wurde von einem Fan inspiriert, mit der ich
schon seit vielen Jahren in Kontakt bin. Kürzlich schrieb sie mir stolz, dass
sie endlich ihren ersten festen Freund gefunden hätte, mit dem sie das gleiche
schwere Schicksal teilt. Trotzdem lieben sich die beiden und sind glücklich. Das
hat mich wahnsinnig berührt. Wir neigen dazu, manche Beziehungen nicht wirklich
ernstzunehmen oder zu belächeln, weil sie uns irgendwie ungleich oder seltsam
erscheinen. Doch wir sollten uns nicht erlauben, andere zu beurteilen oder über
sie zu richten.“
Ihre Dankbarkeit zeigt Kerstin Ott mit dem nachdenklichen „Manche Menschen“, den
sie all den stillen Freund:innen und Bekannten gewidmet hat, auf die man sich
immer verlassen kann. „Jeder hat diese Menschen im Bekanntenkreis, die man zwar
nicht ständig auf dem Radar hat, die aber immer für dich da sind, wenn du sie
brauchst. Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft ist gerade in diesen Zeiten
etwas unschätzbar Wertvolles. Oftmals findet man gar nicht die richtigen Worte
für die Menschen, die einen nie im Stich lassen. Dieses Lied ist mein ganz
persönliches `Merci`.“
Das Album „Nachts sind alle Katzen grau“ mit 13 neuen Songs erscheint am
10.September.
Label:
UMD/ Polydor
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