Gewalt gegen Tiere ist nun auch in Bulgarien gesetzeswidrig
VIER PFOTEN erklärt: Die
Änderungen im Strafgesetzbuch werden zu einem allgemeinen Rückgang von
Gewalttaten in der bulgarischen Gesellschaft führen
Bis
zu drei Jahre Haft sind eine beträchtliche Strafe – diese Strafe hat das
Bulgarische Parlament am gestrigen Mittwoch bei der Änderung des
Strafgesetzbuchs festgelegt für jeden, der ein Tier tötet oder quält. Die
Sanktionen für die Organisation von oder Teilnahme an Tierkämpfen wurden
drastisch erhöht und beinhalten nun nicht mehr wie bisher nur Bewährungsstrafen.
Halter, deren Tiere Personen verletzt oder getötet haben, sind nun offiziell
rechtlich verantwortlich.
Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist über diese Änderungen
sehr erfreut. „Diese Parlamentsentscheidung ist ein lang erhoffter Schritt zur
Annäherung an den europäischen Wertekatalog“, kommentierte Johanna Stadler,
Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. „Bulgarien war der einzige EU-Staat, in dem
Gewalt gegen Tiere bisher rechtlich nicht als Verbrechen galt, obwohl die
Gesellschaft null Toleranz für solches Verhalten zeigt. Wir sind froh, dass sich
die Situation nun ändert“, so Stadler.
Die Entscheidung des Parlaments war das Ergebnis schwerer Proteste im In- und
Ausland, nachdem mehrere Fälle von Sadismus gegenüber Tieren ans Licht gekommen
waren. Vor einem Jahr wurde die Verstümmelung der Hündin Mima, der alle vier
Pfoten abgetrennt worden waren, bekannt. Anfang des Jahres 2011 deckte ein
TV-Sender einen Hundekampfring auf. Im März sorgte ein als „Trichane“ bekanntes
tierquälerisches Ritual für öffentliches Entsetzen. Die Bulgaren waren
schockiert, als noch weitere Fälle schrecklicher Tierquälerei bekannt wurden:
Mehrere Hunde wurden an Brücken erhängt.
„Der Beschluss, den Strafkatalog zu ändern, ist Beweis dafür, dass es sich bei
Gewalt gegen Tiere nicht nur um ein politisches Thema handelt, sondern vor allem
um eine Frage der Moral. Und darin scheinen sich die bulgarischen Politiker
einig zu sein“, beurteilt Stadler die Lage. „Wir sind überzeugt, dass diese
Gesetzesänderung für einen allgemeinen Rückgang der Kriminalität in Bulgarien
sorgen wird, denn es wurde nachgewiesen, dass Gewalt gegen Tiere früher oder
später in Gewalt gegen Menschen umschlagen kann“, betont Stadler.
VIER PFOTEN möchte allen bulgarischen Politikern danken, die die Änderung des
Strafgesetzbuches unterstützt und somit eine Annäherung der bulgarischen
Gesetzgebung an den EU-Standard ermöglicht haben.
Quelle: VIER PFOTEN
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